Der dänische Multimillionär Niels-Erik Lund, der in den USA in den vergangenen Jahrzehnten das Unternehmen International Shipping Partners (ISP), Miami, aufbaute, das er 2013 zum Preis von unbestätigten 300 Millionen Dänischen Kronen verkaufte, plant in den kommenden Jahren den Bau mehrerer kleiner Explorationsschiffe, von denen die ersten beiden von der Meyer-Werft gebaut werden sollen. Ein „Letter of Intent“ wird dazu in einen Festauftrag umgewandelt.
„Reisen in die Arktis und Antarktis werden immer beliebter“, stellte Lund bei seinem Besuch in Hamburg fest. Gegenwärtig gäbe es weltweit jedoch nur noch 34 Schiffe, mit denen man solche Expeditionsfahrten anbieten könne. Das Durchschnittsalter dieser Schiffe liege bei 25 Jahren. Das, so der erfahrende Kreuzfahrtexperte, sei Grund genug, sich ernsthaft mit Neubauten zu befassen. Seit Jahren habe er daher zusammen mit einem finnischen Ingenieurbüro sowie dem schwedischen Unternehmen Tillberg Design an einem neuen Schiffstyp gearbeitet. Das Schiff sollte modernen Ansprüchen genügen. Dazu gehören vor allem nur Außenkabinen mit Balkonen, die nach seinen Plänen sogar noch an Wert gewinnen, da sie sich mit einfachen Mitteln schnell zu Wintergärten umwandeln lassen. Zusätzlich könne der Schiffstyp in verschiedenen Kapazitätsgrößen geliefert werden – mit einer Spanne von 120 bis zu 240 Passagieren. Neuartig ist auch ein Stabilitätssystem, mit dem das Schiff auch bei Stillstand stabil gehalten werden könne.
Schiffsreisen intern 20/21 2015